Iran: Islamistischer Atomstaat
Zustand und Politik des Iran nach der so genannten Präsidentenwahl
eine Veranstaltung mit
Wahied Wahdat-Hagh
(Middle East Media Research Institute, Berlin)
Montag, 27. Juni, 19.30 Uhr, Stuttgart, Gewerkschaftshaus,
Willi-Bleicher-Str., Raum 245
Dr. Wahdat-Hagh ist deutsch-iranischer Sozialwissenschaftler und in
Ludwigsburg geboren, Veröffentlichungen in Vorgänge, Prokla, Jungle World,
Die Zeit, Financial Times, Frankfurter Rundschau und taz. Dissertation im
Lit-Verlag: „Die Islamische Republik Iran. Die Herrschaft des politischen
Islam als eine Spielart des Totalitarismus.“
Ob der Streit um das Nuklearprogramm der Mullahs oder ihre antisemitisch
motivierte Unterstützung des Terrors in Nahost, ob Geschlechterapartheid,
Steinigung und totalitärer Anspruch der Geistlichkeit – der Iran gerät nicht
aus den Schlagzeilen. Die Hoffnung auf einen islamistischen „Reformflügel“,
jahrzehntelanges Lieblingskind der europäischen Politik, hat die iranische
Bevölkerung schon lange aufgegeben. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt 26 Jahre
nach der islamisch geprägten Revolution 30% unter dem von 1978. Riesige
soziale Verwerfungen gehen einher mit vielfältiger und scharfer
Unterdrückung. Aber trotz vieler Anläufe und Niederlagen – die iranische
Gesellschaft ist gekennzeichnet durch eine weit verbreitete Opposition
gegen die Machthaber, besonders in der jungen Generation. Das Regime sucht
sich seine äußeren Feinde, um dem wachsenden Druck zu widerstehen.
Nach der so genannten Präsidentenwahl vom 17. Juni: Wie geht es weiter im
Gottesstaat, welche internationale Rolle wird er künftig spielen? Und: Wie
sollen demokratische und emanzipatorische Kräfte hierzulande mit der
islamistischen Diktatur umgehen? Toleranz für „eine andere Kultur“ oder
kompromissloses Eintreten für Menschenrechte und Demokratie? Hoffen auf
äußere Einmischung oder gar nicht erst Kritik üben – aus Angst, dieser in
die Hände zu spielen? Welche Möglichkeiten haben wir, die Menschen im Iran
zu unterstützen?